Capricho No. 74
Auch in dieser, hier als Vorlage dienenden Goya Thematik, geht es erneut um die Verführbarkeit einer jungen Frau, hin zur Verderbtheit und Lasterhaftigkeit, die letzten Endes in ihrer Käuflichkeit enden wird.

Der Originaltitel zum Capricho Goyas lautet: „Schrei nicht, dummes Ding“.

Bedrängt von den eindeutigen Offerten eines breitbeinig daher schwingendem Mönchleins wendet sich die einsame Schönheit erst einmal ab. In der damaligen Vorzeichnung hierzu noch erschrocken und eher angewidert angesichts dieser mehr als schlüpfrigen Eindeutigkeiten – und nun, in der letztendlichen Fassung des hier sinngebenden Caprichos zur Variation, wenn auch immer noch überrascht, dann doch eher mit frohlockendem Gesichtsausdruck.

Somit scheint ihr die Heimsuchung der Verführung, wie durch Anyala kommentiert und auch in den Aufzeichnungen in der Biblioteca Nacional angedeutet, durchaus „willkommen“ zu sein.

Denn vor allem die Armut und Perspektivlosigkeit junger Frauen lässt den „Kleingeistern der Lust“, bis heute, großen Spielraum hinsichtlich ihrer Verführbarkeit …

Kleingeister der Lsut
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 4615
Format: 500 x 350 mm

Juli 2010
 
* No grites, tonta - Schrei nicht, dummes Ding

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